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Die einzigartige Kirsche
(ding) Ich bin ein passionierter Kirschenesser. Es gibt wohl keine andere Frucht, der ich im Wettbewerb mit Staren, Amseln, Drosseln – ja augenscheinlich allen Vögeln -so nachstelle, wie diesem Kernobst.
Um dieser Leidenschaft auch ordentlich frönen zu können, habe ich – natürlich auch meiner Frau gegenüber unter dem Aspekt der Bienenweide – ziemlich viele Kirschbäume im Garten angepflanzt.
Und wenn Ende Juni die Zeit gekommen ist, schwelge ich in Schüsseln voll von tiefroter Süss-, rotgelbgescheckter Glas- und gelber Knorpelkirschen. Was nicht frisch verbraucht wird, wird von mir persönlich eingemacht. Eine Reminiszenz an meine Großmutter Käthe, deren Schatz an Einmachgläsern mit murmelgroßen gelben Süßkirschen im großen Vorratsschrank auf der Diele für mich schon als Kind erstes Ziel jeden Besuches bei ihr war.
Und so habe ich also auch über das Jahr einen guten Vorrat an eingemachten und – ja das geht auch, wenn man es ein wenig tricky macht – eingefrorenen Kirschen.
Da sollte mich diese eine Kirsche dort oben im Baum ( auf dem Bild mit dem Pfeil gekennzeichnet ) doch nicht weiter aufregen, zumal ich schon längst meinen Frieden mit den Vögeln geschlossen habe: alles was für mich unerreichbar ist, gehört Ihnen. So ein Schutznetz wäre mir dann doch ein wenig zu gierig – und zu hässlich allemal.
Problem dieser einen Kirsche dort oben im Baum: Sie wuchs ganz allein auf „meinem Problembaum“, der neu gepflanzt im Schatten einer großen Wacholderhecke schon im vergangenem Jahr gar keine Kirsche hervorgebracht hatte.
Nun könnte man denken: na und, die anderen Bäume sind ja zum Biegen voll mit der geliebten Frucht, auch dank der in der Nähe untergebrachten Bienen.
Aber… die sind noch nicht soweit. Keine davon! Aber die dicke Einzelkirsche oben im Problembaum ist rot und reif!! Es wäre sozusagen meine Premierekirsche, sowohl von diesem Baum, als auch generell in diesem Jahr. Der herbeigesehnte Moment der zwischen Zähnen und Zunge hin und her gerollten Kugel, die dann mit einem Biss ihren Saft und ihr Fruchtfleisch preisgibt. Ich muss diese Kirsche haben!!
Dazu müsste ich allerdings eine Leiter aus der Remise holen… , die schon einige Schritte vom Ort der Handlung entfernt ist und – wir haben heute einen Junitag mit außergewöhnlich hohen Temperaturen.
Die Leiter… ich weiß gar nicht , ob sie reicht. Eventuell müsste ich dann doch die große (und schwere…) Leiter aus dem Stall benutzen… , noch weiter weg und nicht ein Deut Schatten auf dem Hof.
Die Erkenntnis: sei großzügig, selbst der frühe Vogel hat wahrscheinlich wegen der Hitze die Kirsche noch nicht entdeckt. Lass ihm doch den Genuss der „ersten Kirsche am Problembaum“, denke ich und freue mich über keine schweißtreibende Leiterschlepperei und meine Großzügigkeit.
Ich schaue noch einmal bewundernd hinauf, senke dann meinen Blick und….siehe da!
Es gibt wie durch ein Wunder auf einmal noch eine zweite Kirsche weiter unten links, auf Zehenspitzenhöhe, vielleicht nicht ganz so reif, aber schon in der Essbarkeitsphase. Ein wenig Recken, eine wenig Biegen und – knipps – liegt sie in meiner Hand, meine erste Kirsche vom Problembaum, meine erste Kirsche in diesem Sommer ! Und sie schmeckt fabelhaft!
Vielen Dank für diesen Überraschungsmoment!
Fried de Boers
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Zufall oder Design
(ding) Also. es gibt Momente, da muss man einfach zum Fotoapparat oder – ok – Handy greifen.
Warum? Das Bild spricht ja eigentlich für sich. Und es ist kein Fake!Diese Rinderrasse nennt sich „Belted Galloway“ und steht vor dem „Lieblingsleuchtturm“ eines Freundes auf Sylt. Wenn ich recht verstanden habe, ist es der von Kampen, und seit 1953 mit der markanten Tageskennung „weiß mit schwarzem Band“ versehen. Sozusaqen ebenfalls „belted“. Daran erkennen ihn die an Sylt vorbeifahrenden Schiffe tagsüber.
Die Rasse der „Belted Galloways“ zeichnet sich hingegen dadurch aus, dass sie ein weißes Band auf schwarzem Felluntergrund trägt.
Zeichnet sich der Bürgermeister von Kampen jetzt wiederum dadurch aus, dass er mit dem viehtreibenden Landwirt diese wunderbare Komposition abgesprochen hat oder ist das Farbspiel nur ein Zufall?
Da wir uns auf der Insel Sylt befinden, denke ich eher an Findigkeit als Zufall, die in meinen Augen allerdings eines Designpreises würdig ist.
„Deutsches Design“ habe ich dieses Bild getauft, das von Mirja L. nach dem Ausruf „schaut mal!“ und einer Vollbremsung geschossen wurde, und muss dabei irgendwie an die damalige Stadtverwaltung von Barcelona und den Künstler Antoni Gaudi denken, die ja gemeinsam Orte der Überraschung und des Staunes geschaffen haben, die auch zu bleibenden Momenten führten.
Wahrscheinlich ist es vermessen, diese Sylter Komposition mit dem Genius von Antoni Gaudi und dem Barceloner Stadtrat gleich zusetzen, aber auch hier gab es sicher eine geniale Interaktion zwischen Landwirt ( Künstler) und Rat, und dies sogar in einem Entwurf mit lebenden Objekten ! Darauf muss man erst einmal kommen.
Das ist allemal einen Hinweis auf diese Momentaufnahme wert !
Fried de Boers
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„Aperol Spritz – so als kleiner Ein- bis Zweisteiger gern genommen“
(drink) Ob Sommerzeit und Terrasse , oder lockeres Abenddinner, mit guten Freunden – sonst lieber drauf verzichten – , Essen oder Grill ist noch in Vorbereitung. Ich weiß gar nicht, was man da früher zur Überbrückung serviert hat? War es wirklich der Martini ?
Denn das sollte es wirklich nur sein… eine Überbrückung.
Man nehme also einen trockenen Sekt, jetzt nicht die unterste Nummer, aber eben auch keinen Champagner, und eine Flasche Aperol.
So ein rotes , etwas öliges Bittergetränk aus –
… Italien, das Land der gefühlt leichten Lebensqualität.
Gibt´s für etwas mehr als 10,-€ im Supermarkt.
Gläser in Reihe gestellt, zwei Eiswürfel, jeweils einen Schuss Aperol ins Glas ( ein Viertel des Glasinhaltes als leichten Stimmungsaufheller, ein Drittel des Glases, wenn Sie noch einen zweiten davon trinken und noch ein wenig mehr „Party“ haben wollen.
Dann mit Sekt auffüllen und wer es geschmacklich nicht so „dicht“ haben möchte mit einem Schss zusätzlichem Mineralwasser.Prost. Und Achtung!
Ungeübte werden schnell die Wirkung spüren. Es wird einem italienisch leicht…
Ein Getränk, dass erst durch ein überwältigend schlaues Marketing der damals eher in den Niederungen befindlichen Marke Asti (Spumante) vor rund 15 Jahren Jahren populär gemacht wurde. Und seit dem nicht mehr wegzudenken ist.
Doch so war´s: ganz früher gab es für solche Zwecke den klassischen Martini…für die, die zum Anzug noch Krawatte tragen auch nicht schlecht .Holger né
Bild copyright au10tico
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Wurm oder Adler
(think) Jetzt zu Ferienzeiten geht es ja wieder los mit den Reisen an das italienische Mittelmeer, die Toskana, Apulien oder die Amalfiküste.
Dazwischen aber: die Alpen und die unsichere Frage: Was ist am St. Gotthard los? Damit meinen wir natürlich den Tunnel…und die Antwort ist relativ einfach.Zu den Stoß-Reisezeiten sind dort Stau und elende Wartezeiten an der Tagesordnung, Verbrüderungen mit den Insassen der vor und hinter einem stehenden Fahrzeuge, Kartenspiel und Asphaltpicknick im gerippten Unterhemd mit musikalischer Untermalung, die nicht so in das eigene Schema passt. Da wird dann auch schon mal ein Bierchen in Vorurlaubslaune gezischt, wunderbar beim Gedanken, dass „der im Tunnel ja gleich vor mir fährt“.
Zu normalen Zeiten ist es zumindest eine „plötzliche, kilometerlange Nachtfahrt“ mit Röhrensicht und bei dem ein oder anderen aufkommende Gefühle von Enge, „nicht Anhalten können“ bis hin zu leichten Panikattacken.
Panik führt ja sehr leicht zu wenig überdachten Reaktionen, was in einer fahrenden Autokolonne schwerwiegende Folgen haben kann. Bei mir reicht schon der Gedanke, dass nicht ich, sondern nur einer der vielen anderen Fahrer/Innen in Panik geraten könnte – und , glauben Sie mir, das ist nicht abwegig. Eigentlich ein Wunder, dass da nicht mehr passiert.
Und – zudem – ich bin doch im Urlaub!
Es geht doch nicht darum, so schnell wie möglich anzukommen, sondern schon die Fahrt als Urlaub zu begreifen.
Und deshalb fahre ich…oben über den Pass.
Schwimmend in Zeit, Licht und wunderbaren Landschaften.
Ein Erlebnis! Immer wieder!
Unser Panoramabild ist nicht etwa nach eine Kraxelei von einer Almhütte aus aufgenommen, nein- von einem Parkplatz kurz vor der Passhöhe.
Jetzt vergleichen Sie das einmal mit einer halben Stunde starren auf rote Rücklichter, voll konzentriert auf einen plötzlichen Stopp unter Millionen von Tonnen Gestein !
Wurm oder Adler ? Sie haben die Wahl…
Und wenn Sie dann auf der Höhe sind, biegen Sie in den Ort Hospental von der Hauptstraße ab und setzen sich im Sonnenlicht auf die Terrasse des kleinen, aber sehr nett geführten Gasthauses St.Gotthard, in dem man, wer möchte, auch übernachten kann.
Eine Brotzeit zwischendurch – ja auch ein Wiener Schnitzel wird trotz schweizer Umland dort serviert, oder ein typisches süßes Gebäck und ein guter Kaffee vor der Weiterfahrt. Ganz herrlich.
Nehmen Sie sich mal die Zeit und biegen Sie vor dem Tunnel auf die Pass-Straße ab. Es lohnt sich einfach… und glückliche Gesichter sind die Folge.
Im Tunnel gab’s die in unserem Wagen eigentlich noch nie…
Holger né
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Ich habe es getan…!
(think) Ich habe es getan. Ich habe meinen privaten Face-Book-Account für immer geschlossen.
Hat Harnick ja auch gemacht, aber nach mir!
Naja, also den privaten, und einen anderen gibt es bisher noch nicht.
Das war gar nicht so einfach, man muss ein wenig suchen und findet dann auch erst einmal — keine Möglichkeit.
Also noch einmal: einfach… ist das nicht.Zum Glück gibt es ja Google. Da habe ich mal angefragt, wie das eigentlich geht, und wurde dann von einem freundlichen User durch die Untiefen der FB-Menues geführt, bis wir schließlich den richtigen Button gefunden hatten.
Dort konnte man wählen zwischen „halb aus“ (also erstmal nur pausieren) oder „ganz aus“. Wie bei Grimms Märchen.
Also – allein die Tatsache, wie schwierig es sich gestaltete, den Kündigungsknopf zu finden – hat mich „erst recht“ für die Variante „ganz aus“ plädieren lassen, obwohl man dabei den Eindruck bekommt, man würde etwas Existenz-Entscheidendes tun. Und zwar im negativen Sinne.
„Wollen Sie das wirklich?“ wurde ich mehrfach gefragt. „Das kann man nie mehr rückgängig machen,“… umso besser dachte ich, Padrino!
Dann kam die Latte von Dingen, die man laut FB besser vorher noch erledigt… eigene Bilder bei anderen FB-Usern einfordern, Texte überprüfen, die vor Jahren gespeichert wurden… etc.
Das klang fast wie ein wissenschaftliches Programm für „wie gewünscht keine Spuren hinterlassen“ oder „die Kündigung besser gleich zurückzunehmen, weil alles viel zu aufwendig ist“.Ein echter Ansporn für so einen wie mich…!
Ich hab´ das alles aus purer Renitenz nicht gemacht, sondern einfach gekündigt.
Endgültig.Was – wie mir dann gesagt wurde – nicht sofort geht. Aha…!
Erst in 30 Tagen, solange habe ich noch eine Bedenkzeit, die ich gar nicht wollte.
Aber ich kriege sie. Und den Hinweis, dass wenn ich dann wirklich… dass das aber dann endgültig endgültig ist.
Aber echt!So… wie der elektrische Stuhl?
Ich weiß, das ist heftig.
Das ist heftig! Ich fühle mich bedrängt…Eigentlich wollte ich hier noch ein Bild von Facebook platzieren, aber das geht nicht. Dazu müsste ich Facebook noch einmal öffnen, und dann bin ich automatisch wieder drin, und alles geht von vorne los….!
Gestern habe ich auf dem Autodach ein Geräusch gehört, als ob da etwas herunter gerutscht wäre, und mir fiel sofort ein, dass ich kurz vor dem Losfahren mein Handy dort platziert hatte, um die Hände frei für Packarbeiten zu haben.
Leider war ich schon auf der Autobahn.
Anhalten und nachsuchen wäre zwar im Sinne der Überprüfung des weiteren Kündigungsvorgangs gewesen, aber… ging schlecht. Es war Reiseverkehr, das stand so ja auch schon auf „Google-Maps“.Ich war dann ohne FB und ohne What´s-App , was ja eigentlich meine kleine Lebensversicherung hätte seien sollen.
Es folgte ein ganzes langes Wochenende mit der Familie.
Und meine Frau lobte mich, dass ich mich so nett und ausführlich am Tisch mit den Kindern unterhalten hätte.
Ach, das waren meine Kinder ….?
Fried de Boers -
Lugano
(ding) Wenn man vom Norden Deutschlands nach Italien – schönstes Urlaubsland wegen Weinen, Essen und Menschen – mit dem Auto fährt, kann man natürlich über den Brenner klotzen und vielleicht noch ein bisschen Grausam-Tourismus am Gardasee mitmachen. Man kann aber auch durch die Schweiz nach Italien kommen und einfach -unser Bild- in Lugano/Como hängen bleiben.
Da gibt es Häuschen am Hang zu mieten mit Blick auf den See und den Luganer Zuckerhut, es gibt ein Lido am See, in dem die Zeit stehen geblieben ist, und man meint jeden Augenblick aus fett rot lackierten Holz-Umkleidekabinen Grace Kelly und Cary Grant – auftauchen zu sehen.
Einkaufen fährt man ins 30 Minuten entfernte Como (Italien) , wo man die laute und musische Lebensart der Latiner und eine Markthalle geniessen kann, die es wert ist als solche bezeichnet zu werden.
Selbst der Rückzug in die von den Alpen herabstürzenden Bachtäler mit wildromantischen Bademöglichkeiten ist grandios, auch wenn es schweizer Behörden geschafft haben, dort improvisierte ungepflasterte Hochuferzonen mit Parkuhren zu versehen. Das hält man gerne aus. Schweiz halt.
Natürlich sind Toskana, Umbrien oder die Amalfiküste auch weiterhin lohnenswerte Urlaubsziele .Weit vorher liegt aber ein Paradies am Straßenrand. Halten sie mal an und bleiben ein paar Tage. Vielleicht schenken Sie sich den Rest der Reise für einen unvergesslichen Aufenthalt.
Holger né
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„303“
(media) Ich freue mich immer ganz besonders, wenn ich einmal so eine richtig gute Entscheidung getroffen habe.
„303“ war eine solche!Regisseur Hans Weingartner, Mala Emde und Anton Spieker als Akteure – ja und mehr gibt es da auch nicht wirklich, obwohl der Film 2 Stunden 18 Minuten dauert – und durchweg gute Bewertungen, da war das Risiko für eine gute „Stay Home“- Unterhaltung eigentlich auch überschaubar.
Was mich bei der Entscheidung mir diesen Film einmal anzusehen eher gebremst hat, ist die in den meistern Kritiken auftauchende Bezeichnung „Roadmovie“. Das ist nicht so mein Ding – und zudem die Länge des Films. Wir sprechen hier ja nicht von einem Monumentalfilm mit hin und her wogenden Statistenscharen und epischen Erzählungen, sondern tatsächlich von einem jungen Pärchen, was noch keines ist, auf einer Reise in einem alten „303“ Wohnmobil. Das macht Aussicht auf „zäh“.Aber im Gegenteil: ich habe mich keine Minute gelangweilt und war fast traurig, dass diese wunderschöne Auseinandersetzung über Liebe, Gesellschaft, Idealismus und zwischenmenschliche Beziehungen, Traumata, Schwangerschaft, Eltern, Darwin und Empathie dann doch nach gut zwei Stunden vorüber ist.
Tiefgründige Themen leicht aufbereitet, zwei äußerst sympathische Akteure, atmosphärischer Indie-Soundtrack und wunderschöne Landschaftsaufnahmen machen „303“ zu einem „Anti-Tinder“ Kultfilm, der den Zuschauer in einen beglückten Zustand versetzt. Man fährt mit und will mehr!
Von all den guten Pressestimmen, die von verschiedenen Seiten an diesen Film herangehen, gefällt mir die der Zeitschrift „Donna“ am besten: „Am Ende glaubt man zu wissen, wie Liebe gehen könnte.“
Ja! Das stimmt!Ihr Holger né
PS: Hab´mir ihn gerade nochmal mit meiner Partnerin angesehen. Wir machen das! Wir mieten uns so eine fahrbare Hütte und auf geht´s nach Portugal.
Das Copyright unseres Bildes liegt bei Alamonde Film
„303“
Spielfilm von 2018
Regie: Hans WeingartnerAkteure: Mala Emde und Anton Spieker
138 Minuten
FSK 12
erhältlich auf DVD/Blue Ray im Fachhandel, sowie bei den gängigen Streamanbietern -
Superfood aus Omas Garten
(drink) Also ich bin durch Zufall drauf gestoßen. Seit meiner Kindheit war Rote Beete bei mir mit „Roter Karte“ belegt. Vorsichtige Annäherungen gab es dann zuletzt bei einem Nobelkoch, der ein „Rote Beete Carpacchio mit gehobeltem Parmesan“ kredenzte. Ja, das war dann schon ganz lecker…!
Aber Rote Beete pur?
Da muss ich auch heute noch schwer dran kauen.Aber… auf der Suche nach einer gesunden Flüssig-Variante für meinen jährlichen Alkoholentzug – man muss ja schauen, ob es noch ohne geht, und die Leber freut sich – flog mein Blick über die Saftauslage eines Supermarktes in der Nähe und stoppte zunächst beim „Bio-Gemüsesaft“ im Halbliter-Tetrapak für knapp einen Euro.
Der schmeckt – und erinnert mich immer „heimelig“ an meine Transatlantikflüge ( ich weiß, aber ich habe Familie dort und nicht die Beziehungen von Greta), wo der mit einer Prise Salz und Pfeffer das sonst eher „klobige“ Abendessen in der Economy-Class verschönt.
Tja, und daneben stand er dann, der „Bio-Rote-Beete-Saft“.
In der gleichen Preisklasse.Ich habe ihn ehrlicherweise nicht gekauft… jedenfalls nicht gleich.
Aber es hat mich nicht losgelassen…was der wohl kann? Ich habe recherchiert…
Also Rote Beete enthält einige wichtige Vitamine der B-Gruppe, Vitamin A – angeblich für Schönheit zuständig, was ja doch relativ ist, aber gut klingt.Dazu kommen für uns essenzielle Spurenelemente wie Magnesium, Calcium, Selen, Eisen, Jod, Mangan, Natrium, Zink, Kupfer sowie Phosphor.
Für eine messbare Auswirkung auf unseren Körper reicht ein Glas Rote-Beete-Saft täglich, sagen wir mal für mich drei Monate.
Erste Wirkung: das Blut fließt mit weniger Druck, die Gefäße erweitern sich. Das Blut selbst wird „fließfähiger“, was sich positiv auf die Gehirnzellen auswirken soll. Eisen, Vitamine B und Folsäure unterstützen die Blutbildung, der regelmäßige Genuss soll Schlag- und Herzanfallrisiken mindern.
Weiter geht es mit den gewaltigen roten Farbstoffen des Gemüses, den Betaninen. Sie reinigen die Leber und schützen sie vor Schadstoffen – genau richtig also für meine kleine Diät – , wirken antioxidativ, stärken das Immunsystem und sorgen zusammen mit den anderen Ingredienzien für schöne Haut, Nägel und Haare durch die Ankurbelung der körpereigenen Kollagensynthese.Betain hat zudem noch einen weiteren positiven Effekt: es unterstützt den Fettstoffwechsel.
Wer statt dem morgentlichen Smoothie ein Glas Rote Beete-Saft ….ok, Nase zuhalten und durch … trinkt, spart durch wenig Fruchtzucker schon mal richtig Kalorien ein.
Natürlich kann man den Rote-Beete-Saft auch selber machen – aber Vorsicht, das Zeug besitzt eine bleibende Färbung an Händen und Kleidung. Mitreisende im öffentlichen Verkehrsmittel könnten falsche Schlüsse ziehen….
Ich vertraue auf die Lebensmittelkompetenz z.B. von Edeka, wo ich den Saft schließlich dann doch gekauft habe. Es gibt ihn aber auch in fast jedem anderen Markensupermarkt, im Bioläden sowieso.
Und das ist keine bezahlte Werbung, sondern einfach eine Verbeugung vor einer Supermarktkette, die mir so ein außergewöhnliches Getränk in Bioqualität anbietet.Mein Produkt der Woche!!
Holger Né
Nicht ganz unwichtig: Ein „Superfood“ hat immer auch eine „medizinische Komponente“, besonders wenn man dauerhaft darauf zugreift.
Bei Problemen mit dem Blutdruck und Einnahme von Medikamenten in der Richtung sollten Sie den „Genuss“ ( ich kann nicht anders…welchen ?) von Rote-Beete-Saft mit Ihrem Arzt absprechen.
Bei Problemen mit Nierensteinen sollten Sie aufgrund des hohen Oxalsäuregehaltes keinen Rote Beete-Saft trinken.
Ansonsten ist es ein „Wow -Getränk“ !
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Die Erdzerstörer
(media) Exzellente Doku über den Stand der Dinge, was unsere Erdumwelt angeht. Zunächst bei ARTE, jetzt auf Youtube abrufbar…
1.400 Milliarden Tonnen Kohlendioxyd in 2/1000stel Sekunden der Erdgeschichte. Wow!!
Und das war kein Monstervulkanausbruch oder Meteoriten-Einschlag in grauen Vorzeiten.DAS WAREN WIR !
Schon deshalb sollte man sich das mal anschauen….
Dieser Film ist besonders. Denn er bietet dem Zuschauer Zusammenhänge an, die ihm in dieser Form sicher noch nie so bewusst gewesen sind.
Oder wussten Sie z.B., welche Auswirkungen der „Kalte Krieg“ auf die Entwicklung der industrialisierten Landwirtschaft hatte? Wer und warum die ersten Fertighäuser erstellte und damit riesige Vorstädte entwarf? Oder dass Ronald Reagan in einem smarten TV-Spot für die Verwendung von Plastikartikeln warb, Sonnenenergie gar kein neues Thema ist, aber zugunsten von Kohle verworfen wurde ?Oder dass der Mensch – vergleicht man die Erdgeschichte mit einem 24 Stunden Tag – gerade einmal seit 2 Sekunden aufgetaucht ist, und seine „Industrielle Revolution“ eben einmal 2/1000stel Sekunden andauert, während derer er allerdings 1.400 Milliarden Tonnen an Kohlendioxyd in die 15 km hohe, sensible Schutzschicht namens Erdatmosphäre geschickt hat, mit Folgen, die zwar umstritten, aber doch so absehbar sind.
Beim allerersten Atombomben-Versuch waren sich die Wissenschaftler nicht sicher, ob sie aufgrund der Hitzeentwicklung bei der Detonationskraft nicht eventuell die ganze Erdatmosphäre in Brand stecken würden… aber natürlich… der Mensch ist Mensch… sie haben es trotzdem gemacht.
Dieser Film zeigt zweifellos, dass die Personen die immer behaupten: „Hatten wir vor 200 Jahren auch schon…“, gefährlich falsch liegen.
Er verweist auf ein neues geologisches Zeitalter, das von Wissenschaftlern 2016 ausgerufene Anthropozän: das Zeitalter der Menschheit, in dem der Mensch sich in kürzester erdgeschichtlicher Zeit die Erde unterwirft.
Intelligent und kreativ, und vor allem gierig. Zu seinen Gunsten, kurzfristig und ohne Absicherung oder Vorsicht. Das ist die Archillesferse….Ein Film, der zumindest sensibilisiert und vielleicht auch Ihr Weltbild verändert.
Und künstlerisch wertvoll zudem . Toll geschnitten, im Stil der alten französischen Schule, da geht einem schon so das Herz auf….Zu finden auf Youtube (https://www.youtube.com/watch?v=8VCNEC-Y8xs). Er ist weitgehend deutsch synchronisiert, auch wenn er auf englisch beginnt.,
Holger né
(c) Hintergrundfoto arte
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Und wie tickst Du?
Im Hirn des Menschen
(think) Neulich ist mir etwas aufgefallen , so ganz plötzlich wurde mir etwas klar. Es war auch gar nicht wichtig, aber es war auf einmal da und …seitdem muss ich darauf achten:
Ich kenne jemanden, der rasiert sich elektrisch immer von links nach rechts und nass immer von rechts nach links. Völlig irre, ohne Ausnahme… also zumindest wenn ich zufällig mal dabei bin.Und weil ich das so faszinierend finde, denn es gibt ja keinen Grund dafür, habe ich demjenigen das auch (noch) nicht gesagt.
Denn sonst würde er es ja bemerken, und es vielleicht ändern.
Was jetzt nicht die Welt verändern, aber mein immer wieder neues Erstaunen über dieses unbewusste Dogma beenden würde. Und das wäre irgendwie schade.
Ein Tick.
Noch dazu einer, den keiner bemerkt…. außer jetzt ich.
Womit meine Suche nach weiteren Ticks mir bekannter Menschen begann, und die gestaltete sich spannend und erfolgreich:
Ein Geschäftspartner, der sich immer zurücklehnt und sich die Hände reibt, wenn man mit ihm über sein Firmenpersonal spricht.
Eine Nachbarin, die sich auf dem Weg zu ihrem Auto immer einmal um sich selber dreht, wenn sie die Gartenpforte schließt, obwohl das gar nicht notwendig wäre.
Ein Redner, der vor einem Rachenlaut oder scharfen „r“ immer mit dem linken Auge blinzelt.
Ein Fernsehzuschauer, der während der Übertragung eines Fußballspieles ständig „mitschießt“, wenn sich der Ball im Sechzehnmeterraum befindet.
Und dann kommen die schon ein wenig mehr Nervenden , die „Wäschewerfer“ ( auf den Trockner), die „Spülmaschine von vorne nach hinten Einräumer“ , die „Marmeladengläser nicht Verschließer“ und die „Zahnpastatuben vorne Drücker“.
Diese Sorte bringt ihre Partner mindestens zum Schwitzen.
Zünden wir die nächste Stufe…die …naja… sehr Gewöhnungsbedürftigen. Es muss sein: die „alle 20 Sekunden Nasenhochzieher“ und „Rotzer“, die (´Tschuldigung…) „Sorglosfurzer“, „ständig am Geschlechtsteil Krauler und Poloch-Bohrer“ (durch die Bank eine Männerdomäne, interessant…), die „volles Taschentuchbetrachter“ und „Nägelknacker“ (besonders nett in der Kombination mit einem der vorangegangenen Ticks).
Aber, wie gesagt, da gibt es keine Absicht.
Wer sich mit Absicht im Poloch bohrt hat sicher keinen Tick, sondern eine Präferenz.Was auch für die „Popelesser“ gelten kann.
Wir reden hier von der ungeschönten Wahrheit.
Dann gibt es noch die „Endloswischer“, und die „nach der abendlichen Essenseinladung noch mal eben Staubsauger“, die „Glasreinjunkies“ und die „Türabschließer“, “ die hab ich den Gasherd abgestellt Frager“ und die – bei dräuendem Wetter auf der Autobahn – „Ich glaube wir haben oben ein Fenster offen gelassen Behaupter“. Nicht gegendert…
Alles nette Menschen eigentlich, und unschuldig.
Haben Sie sich gefunden?Ach, wissen Sie warum die Siebenundzwanzig meine Lieblingszahl ist?
Weil eigentlich die Drei meine Lieblingszahl ist. Die magische Zahl in allen Märchen, wenn man mal von den sieben Zwergen und den sieben Geißlein absieht. Sieben ist aber eben eine Primzahl und die mag keiner. Die ist unsympathisch und zudem lila.
Drei ist …gelb.
Und drei mal drei mal drei – also drei hoch drei – ist…siebenundzwanzig ! So gelb und warm wie die Sonne!Es grüßt Sie…es grüßt Sie… es grüßt Sie
Fried de Boers
PS: Gerade hat mich meine Frau darauf aufmerksam gemacht, dass Drei auch eine Primzahl ist.
Aber eben eine gelbe, das ist was anderes.