Vor gut 50 Jahren veränderte ein Freak die gesamte Hochsprung-Technik und gewann Gold
(ding) Am 20.Oktober 1968 – wow, das sind mal eben mehr als 50 Jahre her – sprangen 80.000 Zuschauer im Olympiastadion von Mexico City von ihren Sitzen auf. Dick Fosbury ein schlaksiger, 21 jähriger Bau-Ingenieur-Student, mit zwei unterschiedlichen Schuhen an den Füßen, hatte den Hochsprung gewonnen, bei 2,24 m und das – so sahen es damals Fachleute und Zuschauer in äußerst ungewöhnlicher Weise. Mit dem seitdem unverändert gültigen nach ihm benannten Fosbury Flop.
Ja, es gab sogar kurzfristig Versuche, den jungen Amerikaner zu disqualifizieren, denn war seine Sprungtechnik überhaupt erlaubt?
Das Olympische Komitee befand, es sei egal wie ein Springer die Latte überquere, und damit war alles klar.
Von Beginn an war Hochsprung eine olympische Disziplin. Und es gab eine ganze Reihe von aufeinander folgenden Techniken:
Zunächst den Sprung aus dem Stand. Den sogenannten Schlusssprung,
Dann kam der Scherensprung. Schon mit Anlauf, aber noch in aufrechter Haltung
Es folgte der Straddle und der Western Roll, die – sich über die Latte drehend – zu den Vorgängertechniken immer eine Verbesserung darstellten.
Und dann kam Mexiko.
Fosbury verband sein Ingenieurwissen mit der natürlichen Bewegung des Anlaufs, Absprungs und der Drehung über die Latte.
Er hatte sich wirklich ausgerechnet : Die perfekte Krümmung des Rückens bringt einen mechanischen Vorteil im Schwung der Umwandlung von Anlauf und Sprung.
Bis dato war man auch mit dem Fuß abgesprungen, der der Latte am nächsten war und hatte dann den Körper um die Latte gedreht und war mit dem anderen Fuß aufgekommen.
Fosbury änderte die Technik und drehte den Ablauf um.
Er war ein Einzelgänger. Hatte die olympische Eröffnungsfeier geschwänzt, um sich die aztekischen Pyramiden und den Sonnenuntergang von dort anzuschauen und im Van zu übernachten. Und dann das:
Dick Fosbury, Student, 27 Jahr alt und ein Tüftler der Hochsprung-Technik, hat gut Lachen… er liegt gerade auf Goldkurs des Hochsprungwettbewerbs bei den Olympischen Spielen in Mexico City und die zuschauende Menge ihm zu Füßen.
Er feuerte bei seinen Sprungversuchen erst die 80.000 Zuschauer an ihn wiederum anzufeuern und versank dann in eine mentale Konzentrationsphase vor dem Sprung, auch etwas vorher nie Gesehenes im Stadion.
Und schließlich die Endphase. Die Presse, die Fosbury bisher als „zweibeiniges Kamel“ bezeichnet hatte, bekam die Euphorie im Stadion mit und schwenkte um…
Es waren noch drei Springer übrig um Gold, Silber und Bronze unter sich auszumachen: Ed Caruthers, ein farbiger Springer ebenfalls aus dem USA, Walentin Gawrilow aus der Sowjetunion und Dick Fosbury.
Alle schafften , die 2,20 m.
Gawrilow stieg bei 2,22 aus.
Caruthers legte 2,24 auf und scheiterte nach drei Versuchen.
Fosbury sprang sie – Goldmedaille – und ward nicht mehr gesehen.
Er trat danach bei keiner Olympiade mehr an.
Aber bis heute springt man bei Wettkämpfen den „Fosbury Flop“ und niemanden ist seitdem etwas besseres eingefallen.
Cooler Typ !!
Fried de Boers