(ding) Der Weinerlebnisweg am Wunnenstein…
Neulich fragte mich eine Weinbloggerin augenzwinkernd „Gibt es guten Grauburgunder?“.
Aber ja! Ein guter Grauburgunder ist ein Allrounder, den man immer im Hause/Keller haben sollte, denn er begleitet (fast) jede Mahlzeit unkompliziert, schmeckt und ist ein guter Freund.
Vielleicht sollte man ihn nicht unbedingt als Pinot Grigio aus Italien kaufen, wo er teilweise noch als Massenwein lieblos in die Flaschen kommt, wenn man nicht gezielt auch dort einen Guten kennt.
Die deutschen Grauburgunder sind im Supermarkt auf Augenhöhe und darüber, gute Tropfen und besser noch beim Kauf beim Winzer nach einer kleinen Recherche.
Z.B. der „9 Pinot Gris 2017“, vielseitig einsetzbar und dabei mit 6,90 € die Flasche ja doch recht günstig.
Ich hatte mir ein Kistchen zum Testen bestellt… und im Durcheinander auf meinem „kreativen“ Schreibtisch ( ich sollte mal ein Foto machen) die Rechnung untergewühlt und nicht bezahlt.
Die Bottwartaler Winzer, von deren Weinbergen der 9 Pinot Gris stammt, hatten mir viel Zeit eingeräumt bis die Mahnung kam.
Was dazu führte, dass ich in meinen Weinkeller – ja den gibt es wirklich – stieg , um zu schauen, wo der „9 Pinot Gris 2017“ eigentlich überhaupt untergekommen war…. und da nicht auffindbar, ob er denn überhaupt geliefert wurde.
Oder — Grauburgunder halt — ich ihn flugs nach Lieferung gut gekühlt meinen häufig einfallenden Überraschungsgästen kredenzt habe.
Testen auf jeden Fall, war nicht! Ein gekaufter Wein, zu dem ich nichts sagen kann, nervt mich. Also rauf auf http://www.bottwartalerwinzer.de und – ach was – da gibt es einen Weinerlebnisweg! Das ist ja cool!
Ok, eine ziemlich lange Einleitung für diesen Hinweis.
Also- das muss man sich anschauen- mal hin, zum „Weinerlebnisweg“, der natürlich am schönsten ist, wenn die Sonne am Himmel steht. Vier Kilometer ist er lang und klettern muss man auch nicht so wirklich, was mir entgegen kommt. Die Landschaft ist wunderschön, es gibt Ausblicke, die dem Weinlandschaftsliebhaber ( was für ein Wort…) das Herz aufgehen lässt, und – was mir am besten gefallen hat – wirklich gute Informationen über die jahreszeitlichen Arbeiten am Weinberg, die Rebenentwicklung, das Terroir, die Lagen, das warum hier Riesling und dort Trollinger angebaut wird, über die Kellerwirtschaft und Geschichte des Weinbaus im Bottwartal.
Und – das ist meins – Du musst das nicht mit den aus Bussen hervorquellenden Ockerjacken-Sandalenträgern , sondern kannst das auch ganz alleine machen. So schön allein wandernd…einfach still genießen.
Die Infotafeln sind richtig gut!
Und wenn Du auf dem Weg dann doch mal einkehrst – es gibt zwei Gaststätten – ist die Busbegleitung manchmal sogar wirklich anregend. Wir wollen doch nicht arrogant sein, und Weintrinker sind per se eine gute Gattung. Da kann man sich austauschen und Freude an Gemeinsamkeiten finden… und sich dann wieder trollen, wenn es einem zu gemütlich wird.
Das ist eine schöne Sache, dieser Weinerlebnisweg…wenn man mal in der Gegend ist.
Und wer Anfang August in der Nähe ist….dann gibt es dort die Sommerveranstaltung „Klingender Weinberg“. Für mehr Infos einfach https://bottwartalerwinzer.de/event/klingender-weinberg/ klicken.
Ich würde jetzt nicht deswegen von Hamburg aus da runter fahren, aber wer in der Region ist… das klingt gut. Und — der „9 Pinot Gris 2017“ ist auch dabei.
Wie der wohl schmeckt ?? !
Sollte ich ihn im Sandsteinkeller noch finden, gibt´s ne Weinbesprechung.
Holger né