(eat) Noch einen Monat, dann ist Ostern mit all diesen Frei- und Feiertagen vorneweg und hinterher. Hervor sticht dabei der Karfreitag, also der Freitag direkt vor Ostern, für die, die das nicht wissen. Ein Feiertag für die evangelischen, ein Trauertag für die katholischen Mitbürger. Aus meiner frühen Zeit in Bayern erinnere ich mich noch daran, dass an diesem Tag nur ernste Musik im Radio gespielt werden durfte und auf den Tisch kam ausschließlich Fisch.
Und wie das so ist mit „Konditionierung“, heute als rational denkender Erwachsener dürfte mir das eigentlich egal sein, aber… so ein schönes Fischrezept…warum nicht auch am Karfreitag, irgendwie hat das ja was.
Der Saibling ist schon ein sehr edler Fisch, stellt er doch hohe Forderungen an seinen Lebensraum. Es muss absolut sauber, kalt und sauerstoffreich dort sein, wo er sich herumtreibt, also als Bachsaibling in den Zuflüssen des nördlichen Eismeeres und an seinen Küsten, als Seesaibling in allen tiefen, kalten See´n der nördlichen Hemisphäre zu finden, und eben auch in den Zuchtbecken deutscher Fischwirte.
Der bei uns meist angebotene Seesaibling hat auf einer dunkelsilbrig bis ins orange gehenden Körperfarbe noch kleine gelbe bis rostfarbene Flecken auf der Haut. Ein toller Fisch.
Hat der Fischhändler ihn gerade nicht vorrätig kann man gut auch einen schönen Biolachs für dieses Rezept benutzen, aber bis Karfreitag ist ja auch noch genug Zeit für eine Bestellung.
Erst lesen und Zutaten notieren:
Man nehme also für 4 bis 6 Personen 250 gr Saiblingsfilet ohne Haut, und schneide davon zunächst 150 gr in grobe Würfel. Den Rest zur Seite legen.
Diese Würfel werden nun zusammen mit einem Eiweiß im Mixer zerkleinert. 4 EL Sahne zugießen und weiter mixen. Mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen und die entstandene Farce dann kühl stellen.
Jetzt 80 gr schon geputzten Lauch der Länge nach halbieren und dann quer in feine Streifen schneiden, in Salzwasser blanchieren, kalt abschrecken und abtropfen lassen.
Das restliche Saiblingsfilet – also die übrig gebliebenen 100 gr – salzen und pfeffern. Den Backofen auf 190 Grad vorheizen.
Nun nehmen Sie ein Strudelblatt (fertig aus der Kühltheke im Supermarkt) und breiten es auf einem Küchentuch aus und bestreichen etwa zwei Drittel davon mit zerlassener Butter.
Auf das andere Drittel verteilen Sie die Hälfte der Saiblingsfarce. Darauf platzieren Sie die Saiblingsstücke und darüber verstreichen Sie die andere Hälfte der Farce. Auf das Ganze kommt nun der klein geschnittene Lauch.
Das Strudelblatt jetzt mit Hilfe des darunterliegenden Küchentuchs aufrollen, überstehende Ränder abschneiden und die Enden links und rechts einschlagen.
Die Oberfläche der Rolle mit Butter bestreichen und mit etwas ( 1 TL) zerstoßenen Koriandersamen, Anis- und Pfefferkörnern bestreuen.
Den Strudel im vorgeheizten Backofen in 10 bis 12 Minuten goldbraun backen.
Auf einem Brett platzieren, etwas auskühlen lassen und in 2 – 3 cm dicke Scheiben schneiden.
Auf Salat oder besser noch in einer leichten hellen Fischsuppe servieren.
Relativ wenig Aufwand, aber großes Hallo….
Holger Né